Die zweite Etappe hatte es mit ihren knapp 20km schon in sich. Die dritte Etappe kann deshalb auch verschiedenartig angegangen werden. Hier wird die Etappe inkl. eines Aufstiegs auf die Zugspitze beschrieben. Man kann die Zugspitze aber auch auslassen und eine kurze Tagesetappe gehen. Wir haben das bisher vom Wetter abhängig gemacht. Von der Knorrhütte geht es also erstmal in Richtung Zuspitzplatt auf 2.600m. Der Anstieg ist etwas steiler, als der Weg am Vortag zur Knorrhütte, aber ist noch nichts im Vergleich mit dem Abschnitt zwischen Zugspitzplatt und Zugspitze. Bis zum Zugspitzplatt brauchen wir von der Knorrhütte etwa 1:30 bis 2 Stunden.
Je nach Jahreszeit begegnen uns auf dem Weg nach oben ein paar Schneefelder und auf dem Zugspitzplatt haben die Alpendohlen in der Regel ihren Spaß. Gefüttert werden sollten diese allerdings nicht. Hier könnte auch in die Seilbahn umgestiegen werden, die uns auf den höchsten Berg Deutschlands bringt. Wir haben bisher allerdings immer den Weg zu Fuß der Seilbahn vorgezogen. Für den Rückweg empfehlen wir allerdings die Seilbahn, weil wir sonst zeitlich Probleme bekommen könnten. Vom Zugspitzplatt aus sind es noch ca. 1:30h, die es nun steil nach oben geht. Hier solltet ihr Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit haben, um den Anstieg zu schaffen, denn es ist auch ein kleiner Klettersteig zu überwinden. Gerade den Einstieg empfinden wir dabei allerdings immer wieder als sehr anstrengend, da es ein steiles Geröllfeld ist und jeder Schritt wohl überlegt sein sollte, um nicht zusammen mit dem Geröll nach unten zu rutschen. Anschließend muss man ab und zu die Hände beim Aufstieg zur Hilfe nehmen und es geht auf einem schmalen Weg immer weiter bergauf, bis man schließlich das Ziel erreicht.
Wenn man das Plateau der Zugspitze (Achtung: viele Touristen) erreicht hat, ist es bis zum Gipfelkreuz nicht mehr weit. Es ist lediglich noch ein Klettersteig zu überwinden und dann steht man auf dem nächsten Berg Deutschlands. Anschließend kann man sich entweder im Münchner Haus oder im Restaurant „PANORAMA 2962“ für den bevorstehenden Abstieg stärken und mit weiteren Snacks für unterwegs versorgen.
Gegen 12:00 Uhr machen wir uns auf den weiteren Weg, denn wir müssen schließlich erst zurück zur Knorrhütte, dann übers Gatterl und schließlich ins Gaistal. Deshalb nehmen wir die Seilbahn und sparen uns somit etwa 2 Stunden. Unsere Rücktour zur Knorrhütte startet also vom Zugspitzplatt. Bergab geht es bei mir immer ziemlich auf die Knie, weshalb ich dafür Wanderstöcke benutze, um diese zu schonen. Nach etwa 1:30h erreichen wir die Knorrhütte, wo wir uns auch nochmals stärken können. Da wir nicht viel Zeit haben und gut ausgerüstet sind, geht es allerdings direkt weiter in Richtung Gatterl. Hier hat man dann nochmals einen wunderschönen Rundumblick ins Reintal, zur Knorrhütte und zur Zugspitze. Der Weg zum Gatterl selbst, dem Grenzübergang nach Österreich ist sehr steinig und wird dazu als „Steinmeer“ bezeichnet, aber es sind nahezu keine Höhenmeter zu überwinden.
Mit dem Erreichen des Gatterls kommen wir schließlich an den für mich spannendsten Grenzübergang Deutschlands an. Es ist ein einfacher Zaun mit einem Tor in der Mitte auf ca. 2.000m Höhe. Hier ist in der Regel viel los, aber es lohnt sich definitiv hier nochmals eine kleine Pause einzulegen und den Ausblick nach allen Seiten zu genießen, bevor man die Bundesrepublik in Richtung Österreich endültig verlässt. Nach der Grenze folgt abwärts ein kleiner Klettersteig, der aber realtiv einfach zu überwinden ist. Anschließend geht es auf einem schmalen Weg weiter, bevor es kurz darauf schon wieder etwas bergauf geht. Hier ist jedoch zu beachten, dass dieser Aufstieg nach Regenfällen sehr mühsam sein kann, da es dann sehr schlammig und rutschig ist. Nach diesem kleinen Aufstieg kommen wir am Feldernjöchl an. Von hier aus benötigen wir noch etwa drei Stunden ins Gaistal.
Auf dem Weg ins Gaistal gibt es nun zwei Wege. Einer führt über den Berg und der andere links an ihm vorbei. Für die Aussicht lohnt sich der Weg über den Berg. Wenn man, wie wir, schon ein paar Kilometer und Höhenmeter in den Beinen hat, reicht auch der Weg am Berg vorbei. Anschließend folgen wir dem Weg für ca. 1,5km und können dabei, wenn wir Glück haben, immer mal wieder ein paar Gämse und Murmeltiere erspähen. Nachdem wir immer weiter bergab laufen, ist bald das „Steinernes Hüttl“ zu sehen. Im Sommer weiden dort Kühe, also Obacht! Sollte diese geöffnet haben, lohnt sich hier noch ein Erfrischungsgetränk, bevor wir den Weg in Richtung Gaistal fortsetzen.
Nach der kleine Pause geht es nun weiter stetig bergab in Richtung Gaistal. Zunächst queren wir den Kotbach mittels einer winzig kleinen Brücke. Diese sollte einzeln betreten werden. Anschließend geht es via Serpentinen weiter durch einen kleinen Wald und wir kommen unserem Ziel immer näher. Es folgt noch eine etwas größere Brücke ehe der Weg immer weiter bergab verläuft. Schon bald ist die Tillfussalm zu sehen. Diese Alm eignet sich bestens zur Übernachtung. Ebenso ist die Gaistalalm etwa 15 Minuten zu empfehlen. Auf beiden Almen ist man willkommen und die Gastfreundschaft ist aehr herzlich. Wir haben schon beide Almen als Übernachtungsmöglichkeit genutzt und mögen beide. Auf dem Weg zur Tillfussalm kreuzen immer wieder Kühe unseren Weg. Auf der Alm angekommen, endet unser zweiter Tag mit einem leckeren Essen.
Hier gehts zur 4. Etappe.
Und hier gibt es noch ein paar Daten und den Überblick zur Wanderstrecke von komoot: